Das neu entwickelte System zur Komplettbearbeitung der Planflächen hochpräziser Bauteile besteht aus einer Schleifmaschine und einer Bürstmaschine, welche aus einem einfachen Teilespeicher beschickt werden.

Die Besonderheit dabei: Das System ist durch seine Mehrspindeltechnologie sowie einer Taktzeit von unter 9 Sekunden sehr leistungsfähig. Mit dieser Bearbeitungskombination können Planflächen geschliffen und gebürstet werden. Zusätzlich ist der Aufbau mit einer Beladezelle für 1400 Teile koppelbar. Damit läuft das System automatisch und ohne Bedienereingriff für eine halbe Produktionsschicht. Beide Bearbeitungsmaschinen bauen auf der DFine Plattform auf. Herzstück der Maschine ist ein Mehrspindel-Werkstückträger, welcher bis zu 8 Spannmittel aufnehmen kann.

In der ersten Maschine werden die Werkstücke durch eine Schleifscheibe bearbeitet. Die Werkstücke werden über ein Palettenband zugeführt und von einem integrierten Greifer in das Spannmittel geladen. Ein zweiter Greifer wendet die Werkstücke. In der Bearbeitung erzeugt die vollplanetare Bewegung eine hohe Ebenheit. Die integrierte Messstation überprüft Maß und Parallelität, bevor die Teile der baugleichen Bürstmaschine zugeführt werden.

In dieser Maschine werden die Teile dann gebürstet. Das Novum: Die Maschine ist nahezu baugleich zur Schleifmaschine, ebenso die kinematische Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück. Die sich daraus ergebenden Vorteile umfassen nicht nur Gleichteile und Bedienkonzept, sondern vielmehr auch das Bearbeitungsergebnis, welches besser ist als beim konventionellen Bürsten. Denn durch die gleichartige Relativbewegung wird der Schleifgrat in genau umgekehrter Richtung wieder entfernt. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige Kantenverrundung auch bei komplexeren Bauteilen.

Am Anfang und am Ende der Bearbeitungsstrecke steht die Beladezelle von RBC robotics. Bestückt wird sie mit Rahmenstapel in Europalettengröße. Dadurch entsteht ein enormes Speichervolumen, das je nach Teilegröße und Bearbeitungsdauer einen Arbeitsvorrat von bis zu 4h aufnehmen kann. Optional kann die Speicherzelle mit einem Kamerasystem ausgestattet werden, das Typ und Orientierung der Bauteile erkennt. Eine SPC-Schublade kann Bauteile zur Kontrolle ausschleusen.

Das Modulkonzept der DFine Maschinenlinie bietet dem Anwender viele Vorteile: Als Standardmaschine hat sie kürzere Lieferzeiten und ist durch viele Optionen für individuelle Kundenwünsche konfigurierbar. Durch definierte interne Schnittstellen kann die Maschine auch später rekonfiguriert werden. Das schafft hohe Investitionssicherheit, denn die Bürstmaschine kann bei Bedarf auch in eine Schleifmaschine verwandelt werden. Als System kann eine verkettete Anlage selbstverständlich konfiguriert und nach einigen Jahren auch rekonfiguriert werden.

Die Maschinenlinie „DFine“ eignet sich beispielsweise für Pinions eines Planetengetriebes und führt dabei zu einer anderen, deutlich effizienteren Bearbeitung als beim sonst üblichen Vorgehen.

In der DFine werden in einem Zyklus zwei große oder gar vier kleine Werkstücke gleichzeitig auf beiden Planflächen bearbeitet. Das funktioniert folgendermaßen:

Der Mehrspindel-Rundtisch ist aufgeteilt in eine OP10 Seite und eine OP20 Seite. In einem ersten Schritt wird die OP10 Seite mit einem Satz Werkstücken bestückt. Nach erfolgter Planbearbeitung der oben liegenden Planschultern werden diese Teile vom Wendegreifer gewendet. Zeitgleich entlädt der erste Greifer die anderen beiden Spannmittel und bringt einen Satz neuer Werkstücke ein. Gespannt wird mit Spannzangen in der Bohrung, womit die bearbeitete Fläche eine hohe Rundlaufgüte zur Spannfläche erhält.

Das verblüffende dabei ist die extrem kurze Taktzeit. Denn während eines vollen Zyklus mit 18 Sekunden werden zwei oder sogar vier Werkstücke zeitgleich fertig. Wirtschaftlicher kann gespanntes Schleifen kaum sein.