1989 war ein besonderes Jahr für die damalige Naxos-Union: Der Umzug in den noch heute betriebenen Standort in Butzbach stand kurz bevor und damit der Einzug in das damals modernste Schleifmittelwerk Europas. Ein Highlight auf den 22.357m² Fläche des Werks: der 80 Meter lange Tunnelofen, die derzeit modernste Brenntechnologie.
Der Energiebedarf dieses Giganten war allerdings ebenfalls von enormem Ausmaß: Bei einer Brenntemperatur von 1.260° Celsius verbrauchte der Schubofen 6,7 Mio. kWh in Form von Gas pro Jahr und 1.475 Tonnen CO2 – über drei Jahrzehnte später eine mehr als unzeitgemäße Bilanz. Deshalb entschied sich die NAXOS-DISKUS dazu, diese Bilanz an zwei großen Stellschrauben drastisch zu optimieren: durch die Umstellung der Technologie auf kleinere Einzelöfen und die Optimierung des Brennvorgangs an sich.
Allein die Demontage des Tunnelofens lieferte Zahlen, die eine Vorstellung von der Größenordnung des Projektes geben: Über 124 Tonnen Metallschrott, 303 Tonnen Bauschutt und 14 Tonnen Dämmmaterial fielen dabei an und mussten fachgerecht entsorgt werden.
Die Einsparungen an Gasenergie durch die Umstellung auf insgesamt drei Einzelöfen und die zusätzliche Einsparung durch Brandoptimierungen sind allerdings ebenso beindruckend: Insgesamt spart die NAXOS-DISKUS nun schon seit 2019 Jahr für Jahr 6.030.000 kWh und 1.326.6 t CO2.
Der technologische Wechsel beim Brennen der Schleifmittel ist sicher mit Abstand der größte, doch bei weitem nicht der einzige Faktor zu mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei der NAXOS-DISKUS. Auf den über 22.000 Quadratmetern Werksfläche sämtliche Leuchtmittel durch LEDs zu ersetzen, hat einen hohen Effekt auf Energieverbrauch – und außerdem auf die Beleuchtungsqualität. Und durch Weiterentwicklung der Brenntechnologie auf Niedrigtemperaturen von 900-970° wird mittelfristig in Butzbach noch weiteres Energiesparpotenzial realisiert werden.